Wechsel an der Unter­neh­mens­spitze

Klaus Burkhardt übergibt Ende Januar 2025 das Zepter der ESM und AWS an erfahrenen Ener­gie­ex­perten – Dank der Gesellschafter für Verdienste in 25 Jahren

Gut überlegt und von langer Hand vorbereitet: So kennt man die Entscheidungen von Klaus Burkhardt, Geschäfts­führer der Ener­gie­ver­sor­gung Selb-Marktredwitz GmbH (ESM) und Werkleiter der Abwas­ser­be­triebe Selb (AWS). Nach 25 Jahren wird der 1960 geborene Diplom-Ingenieur zum 31. Januar 2025 seine Ämter bei ESM und AWS niederlegen und sich mehr privaten Interessen widmen. Nachfolger wird Mathias Jakob, ein erfahrener Energie- und Umwelt­ver­fah­rens­tech­niker. Der 42-jährige Familienvater wechselt zum 1. Januar 2025 aus leitender Position bei der Bayernwerk Natur GmbH an die Spitze der beiden Selber Unternehmen.

„Wir sind Klaus Burkhardt sehr dankbar, dass er die ESM mit großem Sachverstand und Weitsicht in all den Jahren sicher durch die gravierenden Veränderungen und Krisen des Energiemarktes navigiert hat. Die ESM ist wirtschaftlich äußerst solide und zukunftsfähig aufgestellt“, sagt Ulrich Pötzsch, Ober­bür­ger­meister der Stadt Selb und Aufsichts­rats­vor­sit­zender der ESM, stell­ver­tre­tend für alle Gesellschafter des Unternehmens. Neben der Stadt Selb sind die Stadt Marktredwitz und die Münchner Thüga AG an der ESM beteiligt. Klaus Burkhardt habe die ESM stabil in den nicht einfachen Fahrwassern eines regulierten Systems gehalten und sehr professionell zu einem ebenso modernen wie erfolgreichen Unternehmen weiter­ent­wi­ckelt, betont der Aufsichts­rats­vor­sit­zende. Davon profitieren nicht zuletzt auch die städtischen Haushalte. Er fügt an: „Mathias Jakob bringt gute Voraus­set­zungen mit, diesen Kurs fortzusetzen und die Aufgaben der fort­schrei­tenden Energiewende zu meistern. Wir sind froh, dass Klaus Burkhardt uns die Chance gegeben hat, den Geschäfts­füh­rer­wechsel so früh zu regeln. So können sich Kundschaft und Geschäfts­partner der ESM sicher sein, dass die Stabilität des Unternehmens über seine Ära hinaus gewährleistet ist.“

Viel bewegt und geleistet

Klaus Burkhardt erinnert sich noch gut an seinen Start bei der ESM: „1999 wurde der Energiemarkt liberalisiert und es herrschte plötzlich Wettbewerb.“ Doch das war nicht der einzige gravierende Umbruch, den er mit seinem Team souverän meisterte. 2011 erfolgte der Beschluss der Bundes­re­gie­rung, schrittweise aus der Kernenergie aus- und auf erneuerbare Energien umzusteigen. 2020 wurde der Nationale Energie- und Klimaplan verabschiedet. 2021 entschied die Welt­kli­ma­kon­fe­renz, die Kohlenutzung herun­ter­zu­fahren. Deutschland setzte sich zum Ziel, bis 2045 klimaneutral zu werden. Weitere Hürden kamen hinzu: 2022 hat Russland die Ukraine überfallen. In der Folge kam es zu Verwerfungen am Energiemarkt mit Auswirkungen auf Preise und Risiken für die Versor­gungs­si­cher­heit.

Die ESM hat die Energiewende in der Region ganzheitlich geplant und begonnen, sie schrittweise effizient umzusetzen. Im Jahr 2010 hat sie zum Beispiel bereits eine CO2-freie Biomasse-Heizung im Selber Hallenbad in Betrieb genommen. 2016 wurde ihr Windpark Vielitz eingeweiht; er war einer der ersten, an dem sich Bürgerinnen und Bürger beteiligen konnten. Ein Jahr später hat das Unternehmen die ersten Stromtank­stellen für E-Fahrzeuge in Selb und Marktredwitz installiert. Und 2017 hat die ESM gemeinsam mit der STEWOG und der Allgemeinen Bauge­nos­sen­schaft das Nahwärmenetz Am Sternengrund in Marktredwitz gebaut. 2023 folgte dann die Einweihung des Nahwärmenetzes im Benker-Areal Marktredwitz. Doch damit nicht genug: 2021 hat sie zusammen mit dem Bera­tungs­un­ter­nehmen Fichtner Management Consult und zwei Thüga-Part­ner­un­ter­nehmen für das gesamte ESM-Versor­gungs­ge­biet und angrenzende Kommunen die Dekar­bo­ni­sie­rung der Wärme geplant – eine gute Basis für die kommunale Wärmeplanung. Aktuell konkretisiert sich die Vorbereitung einer zentralen Wärme­ver­sor­gung für das Selber Schulzentrum und das angrenzende Jahn-Areal. Zeichen der gelebten Nachhaltigkeit ist auch das 2018 angelegte Bienenrefugium am Wasserwerk Karrenbühl. „Ich danke den Gesell­schaf­tern und Aufsichtsräten für ihr großes Vertrauen. Sie haben mir immer den Rücken gestärkt und die notwendige Freiheit gewährt“, betont Klaus Burkhardt.

Kunden­ori­en­tiert und digital

„Wichtig war es mir, nicht nur eine langfristig umwelt­scho­nende und sichere Versorgung zu gewährleisten, sondern unsere Kundschaft auch gut zu beraten und sie mit komfortablen Produkten und Dienst­leis­tungen zu bedienen“, informiert Klaus Burkhardt. So hat die ESM beispielsweise als bundesweit erstes Ener­gie­un­ter­nehmen schon 2015 eine Videoberatung angeboten. „Das war ein weiterer Meilenstein auf dem Weg unserer Digi­ta­li­sie­rung. Wir sind damit in der Branche vergleichs­weise weit“, resümiert der Geschäfts­führer. Vorreiter war die ESM auch mit ihrem Dienst­leis­tungs­paket für die Wohnungs­wirt­schaft, das sie 2021 auf den Markt gebracht hat. Es enthält neben der Wärmelieferung die Heiz- und Neben­kos­ten­ab­rech­nung sowie das Rauchmelder-Management, die Buchhaltung und auf Wunsch auch den Jahres­ab­schluss.

Offen und nah

Für den Erfolg des Unternehmens sei jedoch vor allem die herausragende Leistung des gesamten Teams entscheidend, betont Klaus Burkhardt. Deshalb war es ihm immer ein großes Anliegen, für die Mitarbeitenden ein angenehmes Arbeitsumfeld zu schaffen und ein offenes Ohr für sie zu haben. Jüngste Beispiele dafür sind der Umbau des Lagers und Meis­ter­be­reichs bei der ESM im Jahr 2017 und der Bezug des neuen Kundenzentrums in Marktredwitz 2018. Seine beiden Prokuristen Matthias Sörgel und Andi Sprenger bestätigen ihrem Chef neben einem großen Fachwissen über alle Sparten hinweg eine immer offene Tür. „Er ist ein Gestalter, der immer lösungs­ori­en­tiert nach vorne denkt und alle mitnimmt“, betont Matthias Sörgel. Und Andi Sprenger ergänzt: „Wichtig ist ihm die Arbeit im Team und der Erfolg von ESM und AWS.“ Die Mitar­bei­te­rinnen und Mitarbeiter schätzen das gelebte Miteinander während der Arbeitszeit, aber auch außerhalb, wie die Prokuristen berichten. Vom neuen Geschäfts­führer erwarten sie vor allem, dass er das große Potenzial der Belegschaft erkennt und die Teamarbeit weiterlebt. „Gemeinsam gelingt es uns, die großen Aufgaben zu bewältigen – von der Dekar­bo­ni­sie­rung der Wärme bis hin zu einer sicheren Wasser­ver­sor­gung bei zunehmender klimatisch bedingter Trockenheit. Mathias Jakob kann auf unsere Loyalität zählen. Wir wollen mit ihm die ESM als ein weiterhin modernes, innovatives und wirtschaftlich stabiles Unternehmen sicher in die Zukunft führen“, betonen die beiden Prokuristen unisono.  

Erfahren und kreativ

Mathias Jakob bringt über 20 Jahre Erfahrung in der Energiebranche und in Führungs­po­si­tionen mit, gepaart mit viel technischem und ener­gie­wirt­schaft­li­chem Fachwissen für die Energiewende. „Das waren neben seiner offenen und kommunikativen Persönlichkeit ausschlag­ge­bende Gründe für unser Entscheidung. Wir sind glücklich, dass wir Mathias Jakob für uns gewinnen konnten“, betont Ober­bür­ger­meister Ulrich Pötzsch. Mathias Jakob habe überzeugend dargelegt, dass er das Unternehmen für den Zukunftsmarkt ausrichten könne – durch die gekonnte Weiter­ent­wick­lung von bewährten und neuen innovativen Konzepten. „Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe und die Zusammenarbeit mit den Teams von ESM und AWS, die ich bereits kurz kennenlernen durfte. Wir brauchen jeden klugen Kopf und jede geschickte Hand, um die Aufgaben der Zukunft zu meistern“, sagt Mathias Jakob. Dazu gehöre für ihn insbesondere, die Energiezukunft gemeinsam mit den Mitar­bei­te­rinnen und Mitarbeitern, den Gesell­schaf­tern und Aufsichtsräten, der Stadt­ver­wal­tung und den Bürgerinnen und Bürgern zu realisieren. „Die Lebensqualität am Standort langfristig zu sichern, ist eine Gemein­schafts­auf­gabe. Mir ist es wichtig, hierfür Brücken zu bauen zwischen den regionalen und kommunalen Akteuren bei Themen der Energiewende, Klima­neu­tra­lität und Nachhaltigkeit“, meint er.

Langfristig sicher und klimaneutral

Mathias Jakob ist aktuell noch Leiter Vertrieb B2B und Lösungs­ent­wick­lung bei der Bayernwerk Natur GmbH. Dort ist er vor allem verantwortlich für dezentrale Ener­gie­lö­sungen, auch bei komplexen Modellen. Der ausgebildete Ener­gie­elek­tro­niker und studierte Diplom-Wirt­schafts­in­ge­nieur ist äußerst erfahren mit Sekto­ren­kopp­lung, also der effizienten Vernetzung von Strom, Wärme und Mobilität für eine optimale Nutzung der erneuerbaren Energien. Sein Wissens­spek­trum reicht von Block­heiz­kraft­werken über Projekte mit Wärmepumpen und Wasserstoff bis hin zu großen Batte­rie­spei­chern. „Mir liegt daran, eine langfristig sichere und klimaneutrale Versorgung zu schaffen, die es ermöglicht, ohne Importe auszukommen und die Strom- sowie Wärmepreise möglichst stabil zu halten“, informiert er. Dazu zählen für ihn auch weitere Investitionen in den Ausbau erneuerbarer Energien und in Speicher. Ganzheitliche Systeme zu denken und zu konzipieren sei eines seiner Steckenpferde, verrät er. „Batte­rie­spei­cher zum Beispiel lassen sich auch in netz- und marktdienliche Systeme integrieren. Das erhöht die Wirt­schaft­lich­keit und Effizienz“, betont er. In Poing bei München hat er mit Bayernwerk Natur erst kürzlich ein großes Batte­rie­spei­cher­pro­jekt realisiert. Und mit den Stadtwerken Dingolfing hat die Bayernwerk Natur aktuell ein Biomasse-Projekt bei BMW in Umsetzung, über das die Hälfte des Prozess­wär­me­be­darfs gedeckt wird. „Die Energiewende braucht viele Akteure, auch für deren Finanzierung. Ich setze hierfür auf Kooperationen und Part­ner­schaften, sowohl mit Kommunen als auch mit Firmen und sonstigen Investoren, und auch auf Bürger­be­tei­li­gungen“, erklärt er. Bei der Versorgung mit Gas sieht er sich in der Mitver­ant­wor­tung, den Betroffenen bald Antworten geben zu können, wie sie künftig klimaneutral versorgt werden können.

Mathias Jakob ist verheiratet und Vater von vier Kindern; aktuell wohnt die Familie rund eine Autostunde von Selb und Marktredwitz entfernt „Ich bin es gewohnt zu pendeln und eine Stunde auf der Autobahn ist für viele Alltag“, sagt er und fügt an: „Die Fahrtzeit macht auch den Kopf frei, ebenso wie Spinning.“ Damit hält er sich seit Jahren körperlich fit.

Bild­un­ter­schrift

Klaus Burkhardt (vorne rechts), Geschäfts­führer der ESM und Werkleiter der AWS wird zum 31. Januar 2025 seine Ämter niederlegen. Nachfolger wird Mathias Jakob (vorne links), ein erfahrener Energie- und Umwelt­ver­fah­rens­tech­niker. Mit auf dem Bild (v.li.) Matthias Sörgel, kaufmännischer Leiter der ESM, Ober­bür­ger­meister der Stadt Selb Ulrich Pötzsch sowie der technische Leiter der ESM, Andi Sprenger.

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